Lernverhalten der Kinder in der Nestgruppe

Manche Eltern U-3-jähriger Kinder fragen sich manchmal:

 

  • „Wieder nur gespielt???“
  • „Wo bleiben die qualifizierten Angebote, in denen Lernstoff vermittelt wird ??

Wir möchten mit dieser Info einen groben Überblick darüber geben, wie Nestkinder im Spiel lernen bzw. wie sich Kinder unter 3 Jahren bilden. Dabei ist die emotionale Sicherheit und eine gelungene Eingewöhnung in den Kindergarten die Voraussetzung für eine gesunde Entwicklung und lustgesteuertes Lernen.

 

Kinder unter 3 Jahren lernen ausschließlich über die Sinne, das heißt über die Fernsinne wie hören, sehen, riechen, schmecken die Nah- oder Basissinne (Körpergefühl) wie der Hautsinn (z. B. Berührung, Schmerz), die Tiefenwahrnehmung (z. B. der Bewegungssinn) und der Gleichgewichtssinn (z. B. Orientierung).

 

Alle Sinne des Kindes sind nach der Geburt funktionsfähig und differenzieren sich in den ersten Lebensjahren durch vielfältige Wahrnehmungs- und Bewegungsaktivitäten. Dabei ist das Spiel bei Kindern unter 3 Jahren die Lernmethode Nummer eins. Diese Erkenntnis stellt hohe Anforderungen an die Eltern, die Einrichtung für U-3-jährige Kinder und ihre Pädagoginnen. Unsere Aufgabe besteht nun darin, Räumlichkeiten und Spielmaterial so zu gestalten bzw. auszuwählen, dass alle Sinne der Kinder angesprochen, sensibilisiert und gefördert werden können und dem Bewegungsdrang der Kinder „weitestgehend“ nachgegeben werden kann.

 

Kinder „produzieren“ vor dem 3. Lebensjahr noch nicht bewusst, sie besitzen Produktions- und Experimentierwillen mit dem Material, sie wollen Spuren hinterlassen, sie prüfen die Beschaffenheit des Materials und wollen Veränderungen herbeiführen. Aber bewusst hergestellte „Werke“ entstehen noch nicht.

 

Also wundern Sie sich bitte nicht, wenn Ihr Kind keine fix und fertig gebastelten Sachen mit nach Hause bringt.

 

Maria Meinel